Welterbe in Himmelkron

Am Mittwoch, den 06. Juni 2018 gastierte das Ensemble Moxos aus dem bolivianischen Tiefland in Himmelkron. Sabine und Michael Krug die bereits seit mehr als fünf Jahren mit der Musikschule aus San Ignacio de Moxos freundschaftlich verbunden sind, konnten die Musiker, im Zuge ihrer Europa-Tournee, wieder für ein Konzert in der Himmelkroner Stiftskirche gewinnen. Dies war bereits der dritte Gastauftritt des Barockorchesters nach 2013 bzw. 2015 in Himmelkron und auch dieses Mal konnten die außergewöhnlichen Musiker wieder voll und ganz überzeugen. Die Wurzeln des Orchesters reichen in das 17. Jahrhundert zurück, als die Jesuiten in Bolivien tätig waren und so die barocke Musik aus Europa nach Südamerika brachten. Dieser „Missionsbarock“, gepaart mit indigenen Einflüssen, zählt als Weltkulturerbe. Über die Jahrhunderte haben sich dort diese Traditionen gehalten In den siebziger Jahren ist in San Ignacio eine Musikschule entstanden, in der täglich kostenlos die Kinder des kleinen Städtchens unterrichtet werden und dort eine professionelle Musikausbildung erhalten. Die besten Schüler der Musikschule sind im Ensemble Moxos vereint und dies wurde beim Konzert deutliche spürbar. Die jungen Leute haben sich mit Körper und Seele der Musik verschrieben mit Leidenschaft und Hingabe zelebrieren Sie das Motto ihrer Tournee „Pasión Moxos“. „Pasión“ als Titel des Werkes „La Pasión de Nuestro Senor Jesucristo" aus der Zeit der Jesuitenmissionen, das von den Musikern in mühevoller Kleinarbeit anhand von alten Partituren rekonstruiert wurde. Neben traditioneller Barockmusik waren auch mündlich überlieferte Stücke mit folkloristischen, indigenen Elementen aus der Tradition der Moxenos zu hören. Das Publikum war begeistert und belohnte die Musiker mit langanhaltendem Beifall und Standing Ovations.

Das Ensemble gastierte mehrere Tage in Himmelkron und wurde von Sabine und Michael Krug sowie vielen weiteren freiwilligen Helfern betreut. Wir bedanken uns bei allen Himmelkronern, die großzügig Übernachtungsmöglichkeiten für die Musiker zur Verfügung stellten und für ausreichend Speis und Trank sorgten. Nur durch ehrenamtliche Hilfe ist es möglich, den Musikern eine derartige Tournee zu ermöglichen. Die Musikschule finanziert sich größtenteils über den Verkauf ihrer CD´s und durch Konzertauftritte, da es von staatlicher Seite kaum finanzielle Unterstützung für sie gibt.