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Der neue Dekan Dr. Manuél Ceglarek im Gespräch

 

„Ich habe Lust darauf, im Team etwas zu bewegen“

Der neue Dekan Dr. Manuél Ceglarek im Gespräch

Zum 1. März tritt Dr. Manuél Ceglarek seinen Dienst als Dekan von Bayreuth/Bad Berneck an. Gemeinsam mit Jürgen Hacker wird der 39jährige nun den Dekanatsbezirk leiten. Dr. Angela Hager, Studienleiterin im Evangelischen Bildungswerk Oberfranken-Mitte, hat ihm vorab einige Fragen gestellt.    

Lieber Herr Dr. Ceglarek, Stationen Ihres Lebensweges waren unter anderem München, Chicago, Berlin und Göttingen, zuletzt Traunstein. Was hat Sie nun an dem Wechsel nach Oberfranken und an der Stelle als Dekan in Bayreuth/Bad Berneck gereizt?

Oberfranken kenne ich bislang noch kaum. Ich finde die Region sehr reizvoll – landschaftlich, aber auch, was ihre Kirchlichkeit betrifft. Meine Frau kommt aus Hemhofen im Landkreis Erlangen, auch meine Ausbildung war in Mittelfranken, insofern haben wir durchaus fränkische Bezüge. Das Stellenprofil des Norddekans finde ich spannend in seiner Kombination aus Verantwortung für Gemeinden sowie für die Bereiche Diakonie, Erwachsenenbildung und Jugendarbeit. Ich habe Lust darauf, im Team etwas zu bewegen, gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen und den Ehrenamtlichen. Wir haben in der Kirche viel Energie am Laufen - und diese Energie soll nicht verloren gehen!

Sie haben im Neuen Testament promoviert. Können Sie beschreiben, was Ihnen hier besonders am Herzen liegt?

Für mich steht die biblische Theologie sinnbildlich für den ständigen Rückbezug zu den Quellen unseres Glaubens. Ich finde es immer wieder spannend, dass viele Fragen der ersten Christen unseren Fragen heute sehr ähnlich sind, etwa: Wie geht man mit der Vielfalt in einer Gemeinde um? Wie kann man Spannungen aushalten? Das alles finde ich bei Paulus angesprochen – und ich lese seine Antworten, die bis heute weiterhelfen, wenn wir sie entsprechend weitergeben. Ich komme aus der akademischen Theologie, aber mir ist es wichtig, dass man mich, dass man uns als Kirche versteht.

Immer mehr Menschen scheint dieses Verstehen schwerzufallen; die Kirche verliert an Mitgliedern, auch im fränkischen Kernland. Wie gehen Sie damit um?

Für mich ist die erste Frage nicht: Wie erreichen wir möglichst viele Menschen? Ich habe das Gefühl, dass uns der ständige Blick auf die Zahlen und die Quantität auch kaputt machen und frustrieren kann. Für mich steht etwas anderes an erster Stelle, nämlich die Rückbesinnung: Was ist eigentlich unser Profil, was ist unser Kernanliegen? Dann tun wir, was uns am Herzen liegt und uns aufgetragen ist. Und es kommt, wie es kommt. Und wenn Menschen auf der Suche sind und Fragen haben, dann sind wir für sie da: In den Gemeinden, in der Diakonie, in der Erwachsenenbildung und in vielen anderen Bereichen.

Wo liegen Ihres Erachtens nach im gesellschaftlichen Bereich besondere Herausforderungen und Chancen kirchlichen Handelns?

Ich betrachte mit einer gewisser Sorge das, was in den USA geschieht: Die Gesellschaft dort zerlegt sich in immer kleinere Einheiten. Auch bei uns nehme ich ähnliche Tendenzen wahr. Was hält uns in dieser Vielfalt zusammen? Ich sehe die Kirche hier in ihrer Funktion und Kompetenz gefragt, verbindend zu sein: Zwischen verschiedenen Frömmigkeitsformen, zwischen Menschen mit unterschiedlichem sozialen Hintergrund, zwischen den Generationen. Wir sind in der Kirche auch ein Meister der lockeren Bindungen, eine Art Klebstoff der Unterschiedlichkeiten. Weil uns der gemeinsam Grund verbindet.

Wenn Sie an das denken, was an Aufgaben auf Sie wartet: Gibt es etwas, worauf Sie sich besonders freuen? Gibt es etwas, von dem Sie sich besonders herausgefordert fühlen?

Auf beide Fragen gibt es eine gemeinsame Antwort: Ich freue mich und fühle mich zugleich herausgefordert durch dieses Dekanat, das gerade erst vier Jahre alt ist und mehr ist als ein neuer Verwaltungsverbund. Ich möchte gemeinsam mit den Menschen hier einen Weg gehen zwischen Bewahrung der Tradition und Aufbruch, zwischen Beheimatung und neuen Strukturen. Wie das gelingen kann, das wird eine spannende Frage sein.

Gibt es einen Bibelvers, der Sie in diesen Tagen in besonderer Weise anspricht?

Das ist für mich eine Stelle im 2. Korintherbrief: Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig. So erlebe ich es auch: Genau dann wirkt Gottes Kraft, gerade im Moment der Schwäche.

Nicht nur für Sie, auch für Ihre Frau Theresa und für Ihre drei kleinen Töchter beginnt nun ein anderer Lebensabschnitt. Wie gehen Sie als Familie in diese Zeit des Neuanfangs?

Vor allem ist da viel Vorfreude bei meiner Familie da: Auf die Vorschule und den Kindergarten, auf den Wald und die nahen Seen, auf Bad Berneck und Bayreuth und auf die ganze Region. Wir freuen uns auf die Menschen, die wir kennenlernen werden, und darauf, unseren Platz hier zu finden.   

 

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